2018

Am heutigen Donnerstag steht ein Antrag der Grünen Fraktion nicht mehr auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung, nämlich die Beauftragung des Magistrats, für die diesjährige Fußball-WM ein Public Viewing, also ein Großbildleinwand-Event, zu organisieren.
Bereits im Bau- und Umweltausschuss haben die Grünen nach kurzer Diskussion den Antrag zurückgezogen, nicht zuletzt deshalb, weil im Rathaus bereits die Möglichkeit von Public Viewing Veranstaltungen aufgrund eines Stadtverordnetenbeschlusses aus 2016 geprüft wird.
„Es war richtig, die Vorlage zurückzuziehen,“ erklärt FWE-Fraktionsvorsitzende Regine Seidel die Haltung der FWE. „Wir haben FWE intern die Vorlage nicht nur intensiv diskutiert, sondern uns bei einer Agentur, die solche Veranstaltungen ausrichtet, zusätzliche Informationen besorgt.“
Grundsätzlich wäre es, trotz der wirklich kurzen Zeitspanne bis zur WM, wohl noch möglich gewesen, so eine Public Viewing Veranstaltung umzusetzen, so die Aussage der Agentur. Das müsste dann aber sehr schnell geschehen und offene Fragen, die im Antrag der Grünen gar nicht erwähnt wurden, könnten nicht ordentlich geklärt, diskutiert und beantwortet werden.
Es gibt viele Punkte, die bei einer solchen Veranstaltung zu beachten sind. Es müsste eine Umzäunung mit Einlasskontrollen geben, dazu natürlich Personal für Einlass, Kontrollen und nicht zuletzt die Sicherheit der Teilnehmer. Gerade im Licht der Ereignisse in Münster und Berlin hat die Sicherheit einen hohen Stellenwert. Es müsste die Frage der Tickets geklärt werden, verlosen, verschenken, verkaufen? FIFA-Genehmigungen müssten eingeholt werden. Ist der von den Grünen vorgeschlagene Rathausplatz der richtige Veranstaltungsort? Welche Spiele sollen denn überhaupt übertragen werden? Halbfinale und Finale? Alle Spiele mit deutscher Beteiligung? Wie soll die Verpflegung der Besucher geregelt werden?
„Es sind im Vorfeld viele Fragen zu klären, das wurde uns nach dem Gespräch mit der Agentur schnell klar,“ stellt Jörg Baumgardt, FWE-Vertreter im zuständigen Ausschuss für Jugend, Soziales und Sport fest.
Der für die FWE jedoch wichtigste Aspekt, der sowohl in der Ausschuss-Diskussion als auch von dem erfahrenen Eventveranstalter erwähnt wurde, ist die Beteiligung der Eschborner Vereine und Gastronomie. Einige Vereine und auch Eschborner Gaststätten planen bereits seit längerer Zeit, bei der kommenden WM Spiele im Vereinshaus oder in der Gaststätte zu zeigen. Diese Pläne mit einer kurzfristigen und überstürzten Aktion der Stadt zu stören, ist in unseren Augen keine gute Idee.
Sehr viel besser erscheint es uns, beispielsweise die in zwei Jahren stattfindende Fußball-EM anzuvisieren und in einer gemeinschaftlichen Planung mit interessierten Vereinen und Gastronomen aus Eschborn eine gemeinsame Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Dann haben wir genug Zeit, alle Fragen zu klären, Ideen aufzugreifen und umzusetzen für eine erfolgreiche Veranstaltung in Eschborn

Ein turbulentes Kapitel der Eschborner Stadtpolitik wird in diesen Tagen abgeschlossen. Der Auftrag zur Generalplanung für die Erweiterung des Wiesenbades mit einer 50-m-Halle wurde nach der erfolgten Ausschreibung an das Hamburger Büro Geising und Böker vergeben.

Turbulent deshalb, da es über Jahre hinweg ein Hin und Her zwischen der Entscheidung für eine neue Halle oder eine Außenbeckenerweiterung gab.

Die ursprünglich noch von Ex-BGM Speckhardt seit 2011 versprochene Hallenlösung war 2015 für CDU und Grünen nicht mehr von Interesse. Vielmehr wurde plötzlich eine Außenbeckenerweiterung favorisiert, die bis dato keine wirkliche Alternative dargestellt hatte. Auch die SPD-Fraktion ließ sich von dieser Umkehr überzeugen. So kam es 2015 zu dem Beschluss der Erweiterung des Außenbeckens.

Die FWE hatte von Anfang an klar für den Bau einer neuen Schwimmhalle mit Schiebefassade plädiert, bei gleichzeitiger Beibehaltung des Freibades in seiner jetzigen Größe. Die Vorteile diese Variante sind eindeutig: Sowohl im Winter, als auch im Sommer, wenn im Wiesenbad Wettkämpfe ausgetragen werden, wird es genug Platz für Schwimmbadgäste geben. Auch wenn die jetzige Halle wegen Renovierungs- oder Reinigungsarbeiten geschlossen werden muss, ist weiterhin ein Hallenbetrieb möglich. Und das Freibad ist den ganzen Sommer sozusagen unangetastet, also ohne Einschränkungen durch Wettkämpfe, in Betrieb.

Die Kommunalwahl 2016 änderte die Mehrheitsverhältnisse. Es bildete sich das Bündnis aus SPD, FDP, FWE und die Linke.Eschborn. Und das Thema Wiesenbad kam wieder auf die Tagesordnung.

Schließlich waren es die intensiven Recherchen der FWE bei umliegenden Schwimmbädern und Schwimmbadplanungsbüros in Deutschland, zu Vor- und Nachteilen der beiden Varianten, auch zu den zu erwarteten Kosten, die den Ausschlag gaben. Die vorgelegten Erkenntnisse führten dazu, dass nun doch mehrheitlich die Hallenlösung präferiert wurde.

Im ersten Schritt in Richtung Halle wurde Anfang 2017 der alte Beschluss zur Außenbeckenerweiterung aufgehoben. Kurze Zeit später wurde der Magistrat beauftragt, einen Planer zu finden, der aus den Ideen und Vorstellungen für die neue Halle umsetzbare Pläne erstellen soll.

„Was lange währt, wird endlich gut“, erklärt Klaus-Peter Henrich, Mitglied im Bau- und Umweltausschuss. „Es hat lange gedauert und einige Umwege mussten in Kauf genommen werden, aber jetzt kann es losgehen.“

Wie bereits in der Presse zu lesen war, sollen im Herbst erste Entwürfe vorgelegt werden. Bei einem Baubeginn ungefähr in einem Jahr könnten sich im Sommer 2020 schon die Badegäste an der neuen Halle erfreuen.

„Wir sind sehr erfreut über diese Entwicklung“, stellt Regine Seidel, FWE-Fraktionsvorsitzende fest. „Es zeigt sich wieder einmal, dass es sich lohnt, an etwas festzuhalten und sich dafür einzusetzen, wenn man davon überzeugt ist, dass es die richtige Entscheidung ist. Und bei der Entscheidung für die neue Halle waren wir von Anfang an davon überzeugt.“

„Wenn dann im Sommer 2020 die neue Halle in Betrieb geht, werden wir uns dann auch dem Außenbereich widmen,“ kündigt FWE -Stadtverordneter Jörg Baumgardt an. In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbeirat wollen wir den Außenbereich attraktiver und vielseitiger gestalten. Ideen sammeln wir bereits.“

Doch jetzt erwarten wir erst einmal mit Spannung die Pläne der Halle, die den Stadtverordneten und den Bürgerinnen und Bürgern im Herbst vorgestellt werden sollen.

Am 21. März 2018 hatte die FWE wieder einmal zu einer offenen Sitzung in ihr Fraktionszimmer eingeladen. Die gesamte Mannschaft der FWE, alle fünf Stadtverordnete und die beiden Magistratsmitglieder, begrüßten die Gäste und diskutierten querbeet durch Eschborner Themen.
„Es war ein sehr interessanter Abend, an dem viele verschiedene Fragen, die unseren Gästen am Herzen lagen, besprochen wurden,“ erläutert Dirk Steinhäuser, FWE Stadtverordneter.
Besonders das große Thema der Stadtentwicklung, das seit einigen Wochen als Masterplanprojekt von der Stadt Eschborn vorangetrieben wird, war von großem Interesse. Die verschiedenen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bei diesem wichtigen Prozess werden von den Gästen der FWE sehr positiv wahrgenommen.
„Es war auch für uns Stadtverordnete eine sehr erfreuliche Erfahrung zu sehen, mit wieviel Engagement und auch Sachverstand sich die Bürger nicht nur an dem Masterplan beteiligen, sondern sich auch zu anderen Eschborner Themen Gedanken machen,“ freut sich Dr. Dietrich Buß, FWE-Stadtverordneter und Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses. „Gerade das Thema ‚Bauen‘ ist nach dem jahrelangen Stillstand in Eschborn besonders wichtig und es ist sehr schön zu sehen, dass die Aktivität, die wir als FWE zusammen mit unseren Kooperationspartnern an den Tag legen, in der Eschborner Bevölkerung so positiv wahrgenommen wird.“
Auch die Planung der RTW (Regionaltangente West) und der Aspekt der Energieplanung bei neuen Projekten wurde diskutiert.
Den sehr erfreulichen Abschluss des Abends bildete die Aufnahme eines neuen Mitglieds in die FWE. Herr Carsten Sausner, der sich schon seit längerer Zeit für die Arbeit der FWE interessierte, hat sich entschlossen, auch aktiv mitzuarbeiten.
„Was mir besonders gefällt, ist, dass ich die Möglichkeit habe, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten am kommunalpolitischen Geschehen Eschborns teilzunehmen und mitzuwirken, ohne einer politischen Partei anzugehören, mit deren aktueller Haltung zu bundespolitischen Themen ich mich vielleicht gar nicht identifizieren kann“ erklärte Carsten Sausner anschließend.
FWE Fraktionsvorsitzende Regine Seidel begrüßte das neue Mitglied in den Reihen der FWE und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. „Wir befinden uns in einer wirklich spannenden und wichtigen Phase, was die Entwicklung von Eschborn angeht. An unserem offenen Abend haben wir wieder einmal feststellen können, dass es viele Bürgerinnen und Bürger gibt, die ihre Vorstellungen und Ideen in diesen Prozess einbringen möchten.“
Der Termin der nächsten offenen Sitzung wird rechtzeitig bekanntgegeben, damit alle interessierten Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.